Mittwoch, 7. April 2010

21/10 Deutsche Bundesliga Runde 29

04.04.2010

Vfl Wolfsburg - 1899 Hoffenheim 4:0 (1:0)

Tore:
1:0 Dzeko (25.)
2:0 Barzagli (51.)
3:0 Misimovic (74.)
4:0 Dzeko (75.)

Stadion:
Volkswagen Arena, Wolfsburg

Zuschauer:
28 107

Der VfL Wolfsburg hat drei Tage nach dem 1:2 im Europapokal drei weitere Punkte in der Liga eingefahren und die TSG Hoffenheim auf bemerkenswerte Weise mit 4:0 besiegt. In einem anfangs eher müden Spiel lagen die Wölfe zur Pause noch ebenso knapp wie überraschend durch Edin Dzeko (25.) mit 1:0 vorn. Nach dem Wechsel dann explodierte der VfL, legte durch Andrea Barzagli (51.), Zvjezdan Misimovic (74.) und erneut Edin Dzeko (75.) drei weitere Treffer nach und dockte mit dem sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen damit endgültig wieder an die Europa-League-Ränge an.
Eigentlich hatte Lorenz-Günther Köstner zum dritten Mal in Folge die gleiche Mannschaft aufs Feld schicken wollen. Da Alexander Madlung, der Schütze des wichtigen Treffers in Fulham, aber kurzfristig wegen einer Oberschenkelzerrung ausfiel, musste der Trainer improvisieren: Makoto Hasebe rückte von der Bank in die Startelf, Thomas Kahlenberg wiederum in den Kader und Sascha Riether von der rechten Mittelfeldseite in die Innenverteidigung. Ansonsten spielte das gleiche Team wie schon in Mainz und in London. Diego Benaglio stand erstmals im Jahr 2010 in der VOLKSWAGEN ARENA im Tor.Ein Flachschuss aufs kurze Eck von Carlos Eduardo, den Diego Benaglio sicher parierte, war die erste nennenswerte Szene des Spiels (12.). Ansonsten ließen es beide Teams zu Anfang eher ruhig angehen und versuchten so gut es ging, dem anderen das Handwerk zu legen. Als nach einer Viertelstunde dann die Abseitsfalle der Wölfe versagte und Per Nilsson völlig freistehend aus fünf Metern neben das Tor köpfte, verstand der VfL dies als Warnung und drückte ein wenig aufs Gas. Mehr als ein erster Abschluss durch Hasebe, für den nach einer Gentner-Flanke der Winkel etwas zu spitz wurde (19.), kam aber nicht dabei heraus.Mitte des ersten Abschnitts schien statt dessen erwiesen, dass Hoffenheim mit seinen scharfen Kontern das Spiel dominierte. Zum zweiten Mal schon ging ein Raunen durch die ARENA, als Maicosuel fast vom Elfmeterpunkt nach einer Hackenvorlage Ibisevics zum Schuss kam und Diego Benaglio die Wölfe mit einer Riesenparade vor dem Rückstand bewahrte (24.). In dieser Phase sprach eigentlich wenig für ein Tor auf der anderen Seite. Dann aber flankte Gentner erneut von der linken Seite und fand punktgenau Edin Dzeko, der die Wölfe so überlegt wie überraschend in Führung köpfen konnte – mit der ersten echten Tormöglichkeit lag der VfL mit 1:0 vorn (25.)!
Hoffenheim drückt, der VfL führt
An den Kräfteverhältnissen änderte der Treffer grundsätzlich wenig. Auch weiterhin blieb es eher die TSG, die das Spiel dominierte und nicht zuletzt auch wesentlich mehr Torschüsse abgab. Der gefährlichste schließlich war wie ein Abziehbild der Minute 24, da diesmal Eduardo mitten im Strafraum zum Schuss kam und wieder Diego Benaglio hellwach parierte (42.). Immerhin aber standen die Wölfe, wenn auch ihr Angriffsspiel nicht gerade unwiderstehlich war, in der Defensive sicherer als noch zu Beginn und nahmen die Führung – zwar noch immer überraschend, aber auch nicht ganz unverdient – mit in die Pause. Dass der zweite Durchgang verheißungsvoll begonnen hätte, konnte man wahrlich nicht sagen. Erst blieb Kapitän Josué angeschlagen in der Kabine und musste durch Jonathan Santana ersetzt werden, dann ließ sich auch Edin Dzeko an der Seitenlinie behandeln. Ehe sich die Fans aber Sorgen machen mussten, setzte Andrea Barzagli das perfekte Signal und nutzte nach einem Misimovic-Freistoß von der rechten Seite gleich die erste Gelegenheit nach der Pause, um die Führung per Kopfball auf 2:0 zu erhöhen. In seinem 53. Bundesligaspiel traf der Italiener damit zum ersten Mal ins Netz (51.). Damit ließ sich doch hervorragend arbeiten. Vom Übergewicht der TSG jedenfalls war nun immer weniger zu sehen. Die Wölfe dagegen wurden trotz müder Beine immer sicherer und machten sich sozusagen nachträglich um den Spielstand verdient. Ein Tor von Grafite fand wegen Abseits berechtigterweise zunächst keine Anerkennung (57.); sechs Minuten später hätte Andrea Barzagli fast sogar sein zweites Tor gemacht, ehe erneut Grafite dann ungeahndet im Strafraum zu Boden gerissen wurde (66.) – aus der lange Zeit wackligen Führung war inzwischen eine klare Überlegenheit geworden.
Aus einem Arbeits- wurde ein Kantersieg
Und je länger das Spiel schließlich dauerte desto kälter schnappte der VfL schließlich zu: Auf Zuspiel von Dzeko kam 18 Meter vor dem Tor Misimovic an den Ball, legte ihn sich auf den anderen Fuß und schoss ihn trocken und flach ins linke Eck (75.). Das war allerdings noch nicht alles. Keine Minute verging, ehe die Wölfe schon wieder aufs Tor rannten, diesmal einen Angriff wie aus dem Lehrbuch aufzogen und sogar noch das 4:0 drauflegten. Schütze – mit seinem bereits 18. Treffer der Saison – war auf Zuspiel von Grafite erneut Edin Dzeko!Die Partie war natürlich nicht nur entschieden, sondern hatte damit sogar einen unerwartet klaren Sieger gefunden.

VfL: Benaglio – Pekarik, Barzagli, Riether, Schäfer – Josué (46. Santana) – Hasebe (83. Kahlenberg), Gentner (81. Dejagah) - Misimovic – Grafite, Dzeko

Hoffenheim: Haas – Beck, Nilsson, Compper, Ibertsberger (46. Obasi) – Carlos Eduardo, Vukcevic, Luiz Gustavo (58. Eichner), Salihovic – Maicosuel (64. Tagoe), Ibisevic

Schiedsrichter: Knut Kircher

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